Die CE Zertifizierung stellt für viele Hersteller und Verbraucher ein wichtiges Kennzeichen dar. Für die Mehrheit gilt die europäische CE Kennzeichnung von Produkten und Maschinen als selbstverständlich, sodass sie auf der Oberfläche kaum bewusst wahrgenommen wird. Doch wissen Sie, was das CE Zeichen überhaupt bedeutet? Garantiert es tatsächlich eine ausreichende Sicherheit von Maschinen oder versehen Hersteller ihre Produkte mit dem Prüfzeichen aus einem ganz anderen Grund? Welche Richtlinien müssen Sie als Hersteller wirklich einhalten, damit Sie ihre Maschinen mit dem CE Zeichen versehen dürfen? In diesem Artikel beantworten wir alle Ihre Fragen zur CE Kennzeichnung. Also legen wir los!
Befassen wir uns zunächst mit der Frage, welche Bedeutung der europäischen CE Kennzeichnung zukommt und welchen Nutzen sie hat. Mit der Angabe des CE Zeichens legt ein Hersteller offen, dass sein Produkt den geltenden EU-Vorschriften entspricht. Es handelt sich also um ein Zeichen, das die Konformität des Produkts zu den Normen des Europäischen Wirtschaftsraums ausweist. Die Abkürzung CE steht für “Communauté Européenne” (CE) bzw. auf Deutsch “Europäische Gemeinschaft” (EG). Demnach handelt es sich beim CE Zeichen nicht zwangsläufig um ein Qualitätssiegel bzw. Sicherheitszeichen. Die CE Kennzeichnung ist eine gesetzliche Voraussetzung für das Inverkehrbringen eines Produkts in den Europäischen Wirtschaftsraum - oder einfach ausgedrückt: Das CE Prüfzeichen entspricht dem Reisepass einer Maschine.
Die EG Konformitätserklärung bildet die Basis der CE Zertifizierung und muss von jedem Hersteller ausgefüllt sowie dem Produkt beigelegt werden. Die Konformitätserklärung eines Produkts muss folgende Angaben enthalten:
Mit dieser Erklärung „bestätigt der Hersteller rechtsverbindlich, dass sein Produkt alle Anforderungen der auf dieses Produkt anwendbaren EG-Richtlinien erfüllt”. Die genauen Angaben, die ein Unternehmer für seine Produkte tätigen muss, werden der auf die Maschine zutreffenden EG-Richtlinie entnommen. Beispielsweise gelten für Spielzeuge andere europäische Anforderungen als für Elektrogeräte. Letztere müssen im Vergleich zu den (meisten) Spielzeugwaren zusätzlich eine Niederspannungsrichtlinie erfüllen. In der Regel wird die Einhaltung der entsprechenden EG-Richtlinien mit Hilfe eines Konformitätsverfahrens von den zuständigen Prüfstellen der europäischen Behörden beurteilt.
Um als Hersteller zu beurteilen, ob es sich bei dem zu prüfenden Produkt um eine Maschine handelt, muss zunächst eine klare Definition erfolgen. Die aktuelle Definition liefert der zweite Artikel der Maschinenrichtlinie - einer Richtlinie des europäischen Parlaments, die das Schutzniveau zur Unfallverhütung vereinheitlichen soll. Darin heißt es unter anderem, dass es sich bei Maschinen um Vorrichtungen handelt, bei denen sich mindestens ein Teil bewegt und die für eine gewisse Anwendung zusammengefügt wurden. Dabei bezieht eine Maschine den Antrieb nicht aus menschlicher oder tierischer Kraft. Derartige Vorrichtungen müssen eine CE Zertifizierung besitzen, um im EWR in Verkehr gebracht zu werden. Doch was müssen Sie genau tun, um das gesetzlich vorgeschriebene Prüfzeichen zu erhalten? Dazu kommen wir jetzt ...
Damit eine Maschine die CE Zertifizierung bekommen darf, müssen Sie auf Basis der passenden CE-Richtlinien folgende Arbeitsschritte durchlaufen werden:
Achtung: Sobald Sie etwas an Ihrer Maschine verändern, müssen Sie diese Änderungen erneut nach den EG-Richtlinien prüfen. Auch neue harmonisierte Normen können zu einer Neubewertung der Produkte nach dem Konformitätsbewertungsverfahren durch die behördlichen Stellen führen.
Für die CE Zertifizierung müssen einige Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen für Maschinen mithilfe einer Risikobeurteilung ermittelt werden. Diese Anforderungen sind in der Maschinenrichtlinie bzw. auf deutscher Ebene im Produktsicherheitsgesetz (ProdSG) vorgegeben. Dabei muss die Maschine in Betrieb, Einrichtung und Wartung auf potenzielle Gefahren hin untersucht werden. Bei potenziellen Gefahrenquellen muss der Produzent im nächsten Schritt entsprechende Schutzmaßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit der Produkte treffen, um Gefährdungen zu beseitigen.
Nichtsdestotrotz liefert die CE Kennzeichnung per sé nur wenige Informationen über die Maschinensicherheit. Warum das so ist? Na ja, Hersteller erstellen das CE Zeichen selbst und handeln eigenverantwortlich. Wie genau sie die europäischen Anforderungen für die jeweilige Maschine einhalten und welche Schutzmaßnahmen sie treffen, wird alleinig ihnen überlassen und erfolgt lediglich besten Gewissens. Da es sich bei der CE Kennzeichnung von Maschinen um eine gesetzliche Verpflichtung handelt, werden zertifizierte Objekte grundsätzlich nicht von unabhängigen Prüfstellen geprüft. Aus diesem Grund bleibt die CE Kennzeichnung eine bloße Behauptung eines Unternehmers, dass seine Produkte die europäischen Vorschriften einhalten. In puncto Maschinensicherheit sind daher private Zeichen wie die GS-Kennzeichnung wesentlich aussagekräftiger, weil es sich hier um eine freiwillige Prüfung auf Basis des nationalen deutschen Produktsicherheitsgesetzes (ProdSG) handelt.
Wenn Sie aufgepasst haben, wissen Sie es bereits: Sie können Ihre CE Kennzeichnung selbst erstellen. Das bedeutet konkret, dass Sie eigenverantwortlich handeln und keine CE Kennzeichnung oder spezielle Prüfung zur Konformität Ihrer Produkte bei behördlichen Stellen beantragen müssen. Wichtig ist hier vor allen Dingen, dass Sie die korrekte CE Kennzeichnung an einem geeigneten Platz auf der Produkt-Oberfläche anbringen. Im Regelfall sollte bei den meisten Produkten eine Mindesthöhe der Kennzeichnung von 5 mm erfüllt werden, um die notwendige Leserlichkeit zu erreichen. Laut Maschinenrichtlinie darf dagegen bei sehr kleinen Maschinen auf die Mindesthöhe verzichtet werden. Letztlich müssen die Proportionen des CE Zeichens konsequent eingehalten werden, damit es seine Gültigkeit besitzt.
Kosten fallen für Sie zunächst nicht an, wenn Sie den Zertifizierungsprozess, beziehungsweise das Konformitätsbewertungsverfahren, selbstständig in die Hand nehmen. Sie können jedoch auch einen Dienstleister wie DINA für eine CE Kennzeichnung zur Maschinensicherheit beauftragen. Wir können Ihnen die Arbeit erleichtern und Sie durch den Prozess begleiten, den Sie für die CE Kennzeichnung durchlaufen müssen. Sie nehmen einfach Kontakt mit uns auf und wir sorgen dafür, dass Ihr Produkt alle notwendigen Richtlinien und Normen berücksichtigt und ihm eine korrekte EG Konformitätserklärung beiliegt. So kann das Sicherheitszeichen vorbehaltlos auf einem Produkt angebracht werden. Für den Service und die Informationen, die für die CE Kennzeichnung notwendig sind, wird Ihnen allerdings eine Rechnung gestellt. Aber denken Sie nicht auch, dass es sich um gut angelegtes Geld handelt, wenn sich ein zuverlässiger Partner fortlaufend um alles kümmert? Eben!
Weiterführende Informationen zum Thema CE Kennzeichnung und Maschinensicherheit haben wir für Sie in unserem kostenlosen Whitepaper zusammengefasst.